Alle Artikel in: Medienethik

Anonyme Quellen

Medien / Medienethik

Newsweek hat sich für seinen Bericht über die angeblichen Koran- Entweihungen im Gefangenenlager in Guantánamo entschuldigt. Man sei sich nun nicht mehr sicher, ob die Informationen, die auf Aussagen eines anonymen hohen Beamten beruhen, korrekt seien. Die New York Times kommentiert, dass Leserumfragen zum Ergebnis gekommen seien, dass der Gebrauch von anonymen Quellen einer der Hauptgründe für den Vertrauensverlust von Medienunternehmen sei. «Newsweek’s apology comes as the use of anonymous sources by news organizations around […]

Ein fairer Deal?

Medienethik

Fairpress.biz ist ein neues Online-Angebot auf dem man für 250 bis 2000 Euro eine Gegendarstellung veröffentlichen kann. Die Website bietet Opfern einer «ungerechten Berichterstattung» an, die «andere Sicht der Dinge» zu veröffentlichen. In der Netzeitung heisst es, Fairpress.biz wolle «zu einem besseren Gleichgewicht zwischen Medien und Betroffenen beitragen». Die Macher um den ehemaligen «Bild»- Chefredakteur Udo Röbel scheinen das Prinzip «Don’t hate the media, become the media» so sehr verinnerlicht zu haben, dass sie nun […]

Medienüberwacher Romenesko

Medienethik

Slate berichtet über Jim Romenesko und wie dessen Medienwebsite die journalistische Community in den USA beeinflusst: «All this prolific linking torments hacks and other corner-cutters, but the less obvious consequence is its effect on journalistic standards. The site functions brilliantly as an ad hoc, post-publication, peer review mechanism for the journalistic profession. It also contributes to journalistic transparency. No newsroom memo or in-house letter of any consequence circulates inside a newspaper for very long before […]

Schreiben für die Anzeigenkunden?

Blogging / Medienethik

Wenn das Einkommen vom Benutzerverkehr abhängt, verschwimmen auch bei Bloggern die Grenzen zwischen Inhalt und Werbung. Blog-Publisher Jason McCabe Calacanis von Weblogs Inc. ist von der Idee wieder wegkommen, den Lohn seiner Freelance-Blogger vom Benutzerverkehr abhängig zu machen. Er begründet dies zwar mit ethischen Überlegungen und falsch gesetzten Anreizen, doch dürften geschäftliche Überlegungen auch ein Rolle gespielt haben. Ursprünglich hatte Calacanis nämlich geplant, die Anzeigeneinnahmen mit seinen Schreibern fifty-fifty zu teilen. Bei Blog-Publishern wie Weblogs […]

Papamedia

Medienethik / Print

Montagnacht auf meinem Alitalia-Flug von Beirut nach Mailand griff ich mir den Corriere della Sera und die Repubblica, die zwei grossen nationalen Tageszeitungen Italiens. Der Corriere berichtete auf 15 Seiten, die Repubblica auf ganzen 27 Seiten über den Tod des Papstes. In Mailand angekommen kaufte ich die Montagsausgabe der beiden Zeitungen, um die Wartezeit auf meinen Anschlussflug nach Genf zu verkürzen. Dasselbe Bild: Der Corriere widmete dem Ereignis erneut 16 Seiten, die Repubblica 27 Seiten. […]

Die Realität der Bilder

Journalismus / Medienethik

Weitere Überlegungen zum Umgang der Medien mit Kriegs- und Katastrophenbilder findet man im Editorial des aktuellen NZZ Folios («Bomben»). Die Redaktion veröffentlichte auf Seite 31 den abgerissenen Kopf einer palästinensischen Selbstmordattentäterin. Die Redaktion habe lange diskutiert, ob sie das Photo veröffentlichen solle, schreibt Redaktionsleiter Daniel Weber. Weber argumentiert ähnlich wie Profil-Chefredakteur Sven Gächter. Ziel sei es gewesen, die Realität der Selbstmordattentate zu zeigen. «Diese Bilder, in denen sich die Selbstmordattentäter als Märtyrer und Helden inszenieren, […]

Abbild der Realität?

Journalismus / Medienethik

Der österreichische Journalist Peter Huemer macht mich auf eine Debatte in seinem Land aufmerksam. Das Nachrichtenmagazin Profil aus Wien veröffentlichte in der Ausgabe vom 3. Januar auf der Titelseite Bilder von Flutopfern. Ein Bild auf Seite 13 zeigt sogar Todesopfer, bei denen auch Geschlechtsteile zu erkennen sind. Die Veröffentlichung der Bilder hat zum Teil sehr heftige Reaktionen ausgelöst. Der österreichische Standard sprach mit Profil-Chefredakteur Sven Gächter und Art Direktor Erich Schillinger und fragte nach den […]

El Pais und der Fall Echevarría

Medienethik / Print

Das Image von El País ist angekratzt. Die spanische linksliberale Tageszeitung stellte ihren Literaturkritiker Ignacio Echevarría kalt, nachdem dieser im September den neuen Roman des baskischen Schriftstellers Bernardo Atxaga verrissen hatte. Der Roman sollte ein Kassenschlager für Atxagas Verlag Alfaguara werden. Alfaguara sowie El País gehören zum Medienkonzern Prisa. Echevarrías Vergehen? Er hatte seine Rezension nicht im Hinblick auf die Ausnutzung von «konzerninternen Synergieffekten» geschrieben. Am 9. Dezember versandte Echevarría per E-Mail einen offenen Brief, […]

Europäischer Presserat

Journalismus / Medien / Medienethik

Frankfurter Rundschau: Schutzmantel für die Demokratie «Einen europäischen Presserat schlägt Freimut Duve vor. Der ehemalige (bis Ende 2003) Beauftragte für die Freiheit der Medien der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellte jetzt in Berlin seine Studie Leitbild Unabhängigkeit vor. (…) In der Studie nennt Duve freien Journalismus einen „Schutzmantel für die Demokratie“ gerade in Osteuropa. Ein europäischer Presserat müsse auf kritische Entwicklungen in den Medien achten.» Die von Freimut Duve und Michael […]

Möglichkeiten und Grenzen der Kriegsberichterstattung

Medien / Medienethik / Medienpolitik / Politik

Gestern fand an der katholischen Paulus-Akademie in Zürich eine Veranstaltung zu den Möglichkeiten und Grenzen der Kriegsberichterstattung statt: «Es ist Krieg und alle schauen hin.» . Mit dabei waren Ulrich Tilgner (Korrespondent SF DRS und ZDF), Marco Färber (Chefredaktor Information von Schweizer Radio DRS) und Lotta Suter (Journalistin und Publizistin aus Boston). Das Schweizer Radio DRS 2 bringt einen Beitrag zur Tagung: DRS 2: Ein Jahr nach Kriegsbeginn im Irak: Überlegungen zur Rolle der Medien […]