HonorTags

Medienethik / Online-Journalismus

Dan Gillmor von Grassroots Media Inc. lanciert ein weiteres Projekt: HonorTags. Ziel des Projekts ist der Aufbau einer Art «Pressekodex» für Blogger, der über Tags funktionieren soll. Mit Hilfe sogenannter HonorTags sollen Blogger für jeden Eintrag festlegen, welchen Qualitätsansprüchen er genügen soll. Dazu stehen einem folgende Tags zur Auswahl: HonorTagJournalism, HonorTagProfessional, HonorTagAdvocate, HonorTagPersonal, HonorTagFiction, HonorTagUnTag. Das System funktioniert «von unten». Ein Blogger entscheidet für jeden Eintrag selber, welchen Ansprüchen er genügen soll:

«HonorTags help readers find content they can trust, and help journalists, bloggers, podcasters and other creators build that trust within their communities. As a creator, you can tag the postings on your own blog or other site to indicate your intentions.»

Honortags geht offensichtlich davon aus, dass Blogeinträge klar voneinander zu unterscheiden sind. In dieser Hinsicht hat das System Ähnlichkeiten mit der Unterscheidung verschiedener journalistischer Darstellungsformen wie wir sie aus der Zeitung kennen: Glosse, Kommentar, Nachricht, Reportage, etc.

«Not everything in blogs and other sites is journalism, because not everyone wants to do journalism. HonorTags is a first step in helping readers and creators alike distinguish among various forms.»

Die Frage ist nur, ob bei Weblogs eine solche Typologie überhaupt möglich ist. Was tun, wenn sich Fiktion und Journalismus vermischen? Viele Weblogs pflegen bekanntlich einen Stil, der zwischen persönlichem Eindrücken, bissigem Kommentar und harter Faktenrecherche hin- und herschwankt.

Website: Introducing HonorTags