Alexander von Streit, Chefredakteur von COVER, schreibt in einem Artikel auf medienheft.ch darüber, wie Medienweblogs den Medienjournalismus ausweiten. Streit fragt sich, ob die Zukunft der Medienbeobachtung im Web liegt. Er sieht Chancen bei der dichten Vernetzung und Schnelligkeit der Weblogs und Risiken bei der journalistischen Sorgfaltspflicht.

«Und dabei sind die Weblogs in ihrer dichten Vernetzung untereinander oftmals sogar schneller als die etablierten Medien, ja sogar als die früher meistens am Anfang der Informationskette stehenden Nachrichtenagenturen. Und nicht nur Medienjournalisten bedienen sich für ihre Recherchen inzwischen gerne am reichhaltigen Informationsschatz der untereinander vernetzten Weblogs. Kein Wunder. (…) Tatsächlich können jetzt alle irgendwie Medienjournalisten sein, selbst wenn sie keine Ahnung davon haben. Und genau hier liegen die Chancen und Gefahren für den Medienjournalismus: Die Beobachtung der Medien wird immer breiter, sie könnte damit im Ganzen aber zunehmend unprofessioneller werden. Denn journalistische Sorgfaltspflicht steht nicht automatisch auf dem Programm der meist sehr auf eine subjektive Sichtweise ausgerichteten Weblogs.»

in: Medienheft: Medienweblogs: Vernetzte Beobachter

Passend zum Thema noch ein Artikel aus der Herald Tribune vom Februar. Das Bildblog und das Phänomen der spanischen «confidenciales» werden erwähnt:

IHT :Europe Teems With Web Dailies That Twit the Mainstream Press