Prinzessin Caroline klagte vor dem Europäischen Gerichtshof, um Fotografien, die sie in der Öffentlichkeit beim Einkaufen zeigen, zu verbieten. Nachdem sie 1999 vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert war, bekam sie in Strassburg schliesslich Recht. Die Journalistin Tessa Mayes kritisiert in der neusten Ausgabe von Novo das Urteil:
«Doch warum sollen Gerichte darüber befinden, was von öffentlichem Interesse für unsere Gesellschaft ist? Als das Supermodel Naomi Campbell in Großbritannien eine Klage gegen die Veröffentlichung von Bildern anstrengte, die sie beim Verlassen einer Drogenentziehungsanstalt zeigen, gelangten Richter verschiedener Ebenen des Gerichtssystems zu widersprüchlichen Auffassungen. Warum? Weil verschiedene Menschen unterschiedliche Auffassungen darüber haben, was von allgemeinem Interesse sein kann. (…) Die Freiheit des Ausdrucks im öffentlichen Raum wird zurzeit unter Berufung auf den Schutz der Privatsphäre zunehmend beschnitten. Hier wird die juristische Erörterung über die Frage der Ausdrucksfreiheit mit dem subjektiven Empfinden derjenigen vermengt, die sich durch Öffentlichkeit auf einmal belästigt fühlen.»
in Novo 73/74: Die Prinzessin des Privaten
Von der Autorin des Artikels erschien auch der folgende Report bei spiked online:
Amazon.co.uk: Restraint or Revelation: Free Speech and Privacy in a Confessional Age – von Tessa Mayes
spiked: Restraint or Revelation? A spiked-report (PDF)