DIE ZEIT: Zart schreiben ist eine Moral
„In der herrschenden Publizistik ist es umgekehrt: Um überhaupt zu einer Stimme zu kommen, benötigt man gewöhnlich Beziehungen. Diesen verleiht man dann Ausdruck. Für einen Chefredakteur wäre die beziehungslose Stimme in der Zeitung der reine Wahn, und unter der ?Stimme von nebenan? würde er vielleicht die des Verlegers oder gar irgendeines Politikers verstehen. Der Chefredakteur lässt sich freilich von niemandem etwas sagen! Die Idee der Pressefreiheit lebt nämlich nicht zuletzt von dem Talent der Subjekte, die Einsicht in ihre Vereinnahmung zu vermeiden.“
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