Telepolis: Jeder sein eigener Online-Journalist?
„Das aktuelle Fallbeispiel „11. September“ steckte allen noch in den Knochen, wurde es doch zum Inbegriff von Fehl- und Desinformation mit Hilfe von Online-Medien.
Dreierlei war zu beobachten:
1. Die eigentlichen Online-Medien redaktionell betreute Webauftritte zu Muttermedien ebenso wie reine Online-Redaktionen spiegelten in etwa die Berichterstattung der klassischen Medien wider, wenn auch interaktiv mit all ihren Grenzen. Und sie waren, entgegen einer landläufigen Vermutung, meist auch nicht aktueller oder informativer als Hörfunk oder Fernsehen.
2. Ein ganz anderes Bild boten die kommunikativen Formate, angefangen bei den Newsgroups über Chatrooms bis hin zu Weblogs (Blogs): Sie gaben Stimmungen, Meinungen und Vermutungen der User wieder von ihren Ängsten über die gängigen Verschwörungstheorien bis hin zu den absurdesten Thesen und zu deren Wiederlegung.
3. Zumindest teilweise wanderten Themen aus dem zweiten Bereich in den ersten und wurden im kommunikativen Bereich dann wieder kommentiert und reflektiert.“
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