Ein fairer Deal?

Medienethik

Fairpress.biz ist ein neues Online-Angebot auf dem man für 250 bis 2000 Euro eine Gegendarstellung veröffentlichen kann. Die Website bietet Opfern einer «ungerechten Berichterstattung» an, die «andere Sicht der Dinge» zu veröffentlichen. In der Netzeitung heisst es, Fairpress.biz wolle «zu einem besseren Gleichgewicht zwischen Medien und Betroffenen beitragen». Die Macher um den ehemaligen «Bild»- Chefredakteur Udo Röbel scheinen das Prinzip «Don’t hate the media, become the media» so sehr verinnerlicht zu haben, dass sie nun drumherum ein Geschäftsmodell aufbauen. Die Mischung aus hehren Zielen und Business (.biz!) wirkt bei genauem Durchlesen der Porträt-Seite etwas befremdend. Das steht nämlich: «Zudem ist Fairpress.biz ein Marketingtool für Rechtsanwälte, um über erzielte Erfolge zu berichten.»

fairpress.biz

«Über Sie wurde berichtet. Sie haben eine andere Sicht der Dinge. Sie haben sogar eine Gegendarstellung, einen Widerruf oder eine einstweilige Verfügung erwirkt. Äußern Sie sich – auf fairpress.biz! Wir veröffentlichen Ihren Standpunkt, Ihre Richtigstellung, Fotos, Schriftsätze, Urteile, Verfügungen – im Original.»

fairpress.biz: Die Gegenrede-Tarife im Vergleich

Mehr dazu:

NETZEITUNG: Internet-Geschäft mit Falschmeldungen

Tagesspiegel: Online-Plattform für Juristen, Medien und ihre Opfer

Blogbar: fairpress dot biz – Fairness hat ihren Preis

netzjournalist: Fairpress.biz – blogartiges „Rechtfertigungs-Portal“

IT&W: Vampire der Journallie