Jeder sein eigener Sender

Blogging / Netzkultur

Die taz bespricht das Weblog des schwedischen Aussenministers Carl Bildt, der dieses neue Medium offensichtlich sehr wirksam einzusetzen versteht. Den schwedischen Traditionsblättern kann dies nicht gefallen. Sie monieren, dass Bildt mit seinem Weblog seine persönliche Meinung durchdrücken wolle und das Svenska Dagbladet fordert, dass sich der Aussenminister gefälligst Interviews stellen solle. Wie verstörend: Bildt nutzt den «Backchannel der freien Meinungsäusserung» und sogar die Kommentarfunktion in seinem Weblog lässt er aktiviert.

Auch das gehört zur schönen neuen Welt des Internets Phase Zwei. Dass jeder seine eigene Öffentlichkeit kreieren und mit Nachrichten versorgen kann. Wer will, darf heute senden und ist nicht mehr auf den Leserbrief oder den Anruf beim Chefredakteur angewiesen – wie Stefan Niggenmeier an anderer Stelle anmerkt.

Hier geht’s weiter:
taz: Wenn der schwedische Außenminister bloggt, wird daraus eine Bildt-Zeitung
taz: „Das muss man aufschreiben!“